Weniger Stress - mehr Leben

„Schreib mal was zum Thema Stress und Burnout“ haben sie gesagt. Als wäre es möglich, in ein paar Minuten Lesezeit einen so komplexen Bereich hineinzupacken.

So wie jeder kenne ich Stress natürlich gut, auch ich selbst habe schon die schmerzhafte Erfahrung eines Burnouts gemacht, also: Ich versuch’s!

Was bedeutet Stress für dich? 
Die Themen, die Stress verursachen können, sind so vielfältig wie das Leben selbst und bei jedem Menschen anders: Arbeits- und Termindruck, finanzielle Probleme, Kindererziehung, familiäre Konflikte, Beziehungsfragen, Über-/Unterforderung, aber auch nicht fühlbare Lebensziele, zum Beispiel.
Was aber macht es aus, dass sich der eine von diesen Dingen gestresst fühlt, und der andere nicht? Hier kommen unsere unterbewussten Muster und „Programmierungen“ ins Spiel, und die Anforderungen, die wir selbst an uns stellen, wie etwa der Drang, alles perfekt machen zu müssen. Oder der Versuch, es anderen recht machen zu wollen. Zu denken, alles alleine zu schaffen, oder für alles und jeden Verantwortung zu übernehmen.

Beispiel: Im Beruf ist so viel zu erledigen, dass es unter normalen Bedingungen einfach nicht zu schaffen ist. Manche Menschen machen dann das, was möglich ist, und der Rest bleibt liegen. Wenn aber bei dir ein Muster greift, das dir quasi nicht „erlaubt“, dir einzugestehen, dass du es nicht schaffen kannst, wirst du arbeiten bis zum wortwörtlichen Umfallen.

Oder: du hattest eine harte Woche und freust dich auf ein gemütliches Wochenende. Freunde bitten dich in letzter Minute, beim Umzug zu helfen. Sagst du dennoch zu? Schaffst du es, um weitere Beispiele zu nennen, andere um Hilfe zu bitten, oder zu sehen, dass Arbeit unerledigt geblieben ist? Die Wäsche, oder der ungemähte Rasen? Könnte dich eigentlich unberührt lassen, oder?
Es ist also nicht die Situation, die dich stresst, sondern wie du ganz persönlich, du selbst, damit umgehst. Das habe ich auf dem harten Weg lernen dürfen, damals, als gar nichts mehr ging. Nein sagen: nicht erlaubt. Auf den Körper hören: nicht erlaubt. Durchbeißen, kämpfen, keinen Schwäche zeigen.

Grundsätzlich ist unser Körper biologisch gut für Stresssituationen ausgelegt: (symbolische) Gefahr droht, unser System fährt hoch, wir sind hellwach. Wenn die Gefahr vorbei ist, werden auf der körperlichen Ebene verschiedene Programme abgespult, mit denen wir wieder in den Entspannungsmodus zurückkehren.

Leider pfuschen wir aufgrund der obengenannten Muster unserem Körper oft drein und erlauben unserem System oft über lange Zeit nicht mehr, „herunterzufahren“. Das geht eine Zeitlang gut, aber irgendwann kommen dann die ersten Anzeichen: Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafprobleme, Verspannungen, Bluthochdruck,...

12 Stufen sind es vom Normalzustand in ein Burnout, und selbst bei der Hälfte des Weges kommen die Auswirkungen vielen Betroffenen noch normal vor. Unsere Leistungsgesellschaft erwartet es von uns: höher, schneller, weiter. Ständige Erreichbarkeit, hohe Belastbarkeit, wer zugibt, nicht mehr zu können, wird als schwach abgestempelt. Stillstand ist angeblich tödlich.

Mein Weg aus dem Burnout heraus war steinig, aber lehrreich. Und trotz aller Kürzungen, die ich in meinem Leben vorgenommen habe, stehe ich erfolgreich im Beruf und kann einen sehr schönen Alltag leben. Leichter, unbeschwerter, entspannter.

Zu erklären, wie man diese schädigenden Programmierungen auflösen kann, und wie man dem Stress ein Schnippchen schlägt, würde diesen Rahmen sprengen. Um anderen Menschen meinen Weg zu ersparen, veranstalte ich allerdings am 24. September einen Workshop zu diesem Thema.

Neben fachlichen Informationen hast du die Möglichkeit, deine Stressmuster kennenzulernen, und Erholung und Entspannung zu finden. Ich freue mich auf dich!

Alles Liebe & vielleicht bis bald
Birgit


Lebens- und Sozialberaterin Birgit Gschwandtner
Praxis LebensWert

Birgit's zuvor veröffentlichte Artikel auf ML24:

Veröffentlicht am 07.09.2022