Offener Brief an BM Andreas Hammerl

Offener Brief an BM Andreas Hammerl

Sehr geehrter Bürgermeister Hammerl, lieber Andreas!

In Bezug auf unsere alte, kranke, kurz vor der Entfernung befindliche „Lorenzer Linde“ möchte ich mich öffentlich zu Wort melden, es steht zuviel auf dem Spiel. Meine Hochachtung vor dem, was Du bis jetzt organisiert hast in Bezug auf eine neue, junge Linde und bezüglich der Spendierfreudigkeit eines Sponsors!

Und dennoch wirst Du trotz Deiner Bemühungen als jener Bürgermeister in die Geschichte von St.Lorenz eingehen, unter dem unser altes Wahrzeichen gefällt wurde! Dies, obwohl Dein Vater damals dankenswerterweise entgegen dem „Mainstream“ alles daran gesetzt hat, den daraufhin von uns bewirkten nahen Erstickungstod des würdigen Baumes abzuwenden. Diesen Makel wollte der Faistenauer Bürgermeister nach Zuasphaltieren der Luftwurzeln der Faistenauer Linde unbedingt von sich weisen. Er setzte alles daran, noch einen letzten wirklichen Rettungsversuch zu starten, der dort glückte.

Die Diagnose „drohender Tod durch Erstickung“ wurde korrekt gestellt, an der richtigen Wurzel behandelt, die Luftwurzeln wurden wieder freigelegt, die 1000-jährige Linde strotzt dort wieder vor Vitalität.


Bei uns noch nicht! Auch unsere Linde lebt immer noch – wenn auch in sehrgeringem Ausmass. Und wenn Du es fertig bringen würdest, mit einem letzten gemeinsamen Aushubversuch der Luftwurzeln auch unserer Linde noch eine Regenerationschance über zwei Jahre zu geben, könntest Du Dir wirklich nichts vorwerfen lassen in Bezug auf eine bislang fahrlässige Handlungsweise, die wir gemeinsam zu verantworten haben.

Wird Dir die Rettung gelingen, wirst Du als Retter dastehen. Gelingt sie nicht, wirst Du der Neupflanzer sein, und nicht der Zerstörer. Ich glaube, es würden sich genügend Freiwillige melden, die einen letzten „Wiederbelebungsversuch durch Beatmung“ mittragen würden. Einer Erstickenden nur durch fachgerechte Amputation von Armen und Beinen zu versuchen, das Leben zu retten, mag bislang nicht zielführend gewesen zu sein.


Auch ich stelle gerne meine Hände zur Verfügung und rufe uns Lorenzer hierzu auf. Für Augustiner vom Fass soll auch gesorgt sein. Packen wir es gemeinsam an!


Liebe Grüße, Peter / Dr. Peter Stöger

Veröffentlicht am 02.10.2019