Weihnachten in Scherben
Rot ist vermutlich die Lieblingsfarbe der meisten Kinder. Was Wunder, wenn Himbeerlimonade so gut ankommt bei Mädchen und Buben. Vor hundert Jahren war das nicht anders: „A Himbeerkracherl war das Größte!“ höre ich noch immer eine alte Frau sagen.
Heute wird der Himbeergeschmack mit künstlichen Aromen erzeugt, früher aus echten Himbeeren. Sie wurden in der Umgebung gepflückt und ins Kracherlhaus in Mondsee gebracht. Beim Pflücken waren auch viele Kinder beteiligt. Weiß übrigens, wer, wie die Mondseeer Kracherlflaschen ausgesehen haben? Es gibt einen findigen Unternehmer, der es neu auflegen will. Bitte melden!
Nun aber zu einer wahrhaft weihnachtlichen Geschichte: In Oberwang war eine arme Familie, wo Kracherl selten waren. Die Kinder wünschten sich daher zu Weihnachten ein Himbeerkracherl. Nun denn, die Mutter kauft ein paar Flascherl und lagert sie im Keller ein. Die Kälte ließ aber alles gefrieren und nicht lange, hatte es die Flaschen zerrissen. Was tun mit dem Gemisch aus Himbeerkracherleis und Scherben?
Wie es mit Weihnachtsgeschichten so ist, muss man geduldig auf das Ende warten. Endet Weihnachten für diese armen Kinder tatsächlich in Scherben?n Im Buch „Die Geschichte der Mondseeer Hochalm“ steht die ganze Geschichte. „Himbeere klingt wie Himmel“, steht da auf Seite 121...
Wie himmlisch das Kracherl von den Kindern verehrt wurde, soll diese Geschichte erzählen:
Sie hat sich in einem Haus in Großenschwand am östlichen Fuße der Alm abgespielt, da wo das »Häuselweib«, wie alle sagen, abstammt: »Wir haben nicht aufgehört zu benzen, dass wir uns zu Weihnachten ein Kracherl wünschen. Also hat die Mutter tatsächlich ein paar Flascherl für uns Kinder gekauft und im Advent im Keller eingelagert.
Wir waren so voller Sehnsucht nach dem Genuss, dass wir immer wieder in den Keller gingen um die Kracherl zu bestaunen und uns umso mehr auf das Trinken zu freuen. Eines Tages geschah dann die Katastrophe:
Es war nämlich so kalt geworden, dass die Flaschen einfroren und hernach zerrissen wurden. Die Mutter entschied zu retten was zu retten war und taute das eisige Scherbengemisch in einem Seicherl auf. Was aufzufangen war, wurde dann dennoch bis Weihnachten gespart, bis wir es endlich trinken konnten.« Frau Nitz hat recht, ein Kracherl war wirklich das Höchste! Und wenn man es heute noch immer aus händisch im Wald gepflückten Himbeeren machen würde, wäre es heutzutage wohl teurer wie damals.
Nicht nur "online" gibt es das Buch, sondern auch bei:
Spar Feuerhuber Oberwang und St. Lorenz
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