Niemand, der glaubt, ist am 24. alleine. Und jeder bekommt ein Geschenk.“

Pfarrer MMag. Dr. Ernst Wageneder im Weihnachtsgespräch mit ML24.

Gerade in Tagen wie diesen müsse die Freude über alles regieren, sagt Mondsees Pfarrer und Rektor der Basilika, Ernst Wageneder. Niemand müsse allein sein, wenn er ein gläubiger Mensch sei, und die Geburt Jesu sei ein Geschenk, das jeder bekomme. Man müsse es nur annehmen.

Tipps für Menschen, die zu Weihnachten allein sind
Wageneder: „Ich denke, jeder sollte schauen, ob er eine Bibel zuhause hat. Wenn ja, dann sollte sie nahe dem Christbaum, dem Adventkranz oder der Mettenkerze platziert werden.“ Die entsprechende Stelle aus dem Lukasevangelium könne man auch sich selbst vorlesen und danach auch den Mut aufbringen, ein Lied zu singen. „Das hat den Vorteil, dass dich wahrscheinlich niemand hört“, sagt Wageneder. Und weiter: „Es soll ein Lachen dabei sein, dass im Anblick des Kindes von Bethlehem dem Leben des Menschen Sinn gegeben wird und das Licht mehr Recht bekommt als die Finsternis.“
Auch sei es sinnvoll, die Verstorbenen am Friedhof zu besuchen, eine Kerze zu entzünden und für alles Gute zu danken, gegebenenfalls auch Frieden zu schließen und um Verzeihung zu bitten. Mit Kindern bietet sich ein Besuch der Basilika an, die Besichtigung der Krippe in der Petruskapelle, das Entünden einer Kerze oder auch ein Aufenthalt in der neuen Kinderlounge im Südschiff der Basilika,

Messbesuch unter „Corona-Bedingungen“
Die Einhaltung der Corona-Maßnahmen ist auch beim Gottesdienstbesuch obligat. Nur jede zweite Bankreihe darf genutzt werden, an der Pforte sollen die Hände desinfiziert werden, und während des Gottesdienstes besteht Pflicht, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. Gesungen wird auch nicht. „Allerdings“, so Rektor Wageneder, „kann ich nicht kontrollieren, ob nicht jemand hinter der Maske mit einem fröhlichen Lächeln das „Stille Nacht“ mitsummt.“

Wageneder privat
Im Gästezimmer des Rektors steht eine große, von ihm unter Anleitung selbst gebastelte Krippe, die wirklich unglaublich schön und eindrucksvoll ist. Sie ist nach orientalischem Vorbild gefertigt und stammt aus dem Jahr 2005. Dass die Weihnachtszeit eine stressige für ihn ist, streitet der Pfarrer von Mondsee gar nicht ab. Dennoch wird auch am 24.12. spätabends für ihn noch Zeit sein, sich in seine Hauskapelle zurückzuziehen, ein Glas eines exzellenten Rotweins zu nehmen und mit einem „Gloria in excelsis deo“ auf den Geburtstag des Herrn anzustoßen. Rosenkranz, Räuchern und Würstelsuppe stehen im Pfarrhof ebenfalls am Programm. Am 25.12. gibt es ein Festessen in kleinem Rahmen, danach einen Weihnachtsspaziergang, den Ernst Wageneder traditionell allein absolviert.

Wer von dem umfangreichen Gottesdienstangebot Gebrauch machen will, informiert sich am besten auf der Homepage der Pfarre, in Pfarre aktuell, in der Pfarrzeitung, im Newsletter oder auf Instagram.

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 21.12.2020