Neue Pfarrstrukturen: 13 Pfarrgemeinden werden zu einer Pfarre.

Neue Pfarrstrukturen: 13 Pfarrgemeinden werden zu einer Pfarre.

Mondsee. Mehr als 200 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter der Diözese Linz stimmten beim Diözesanforum kürzlich in einer geheimen Wahl über die größte Reform in der mehr als 200-jährigen Geschichte der Diözese ab.

Mit überraschend großer Akzeptanz (94,5% der Delegierten) votierten sie für die Strukturreform, die von Bischof Dr. Manfred Scheuer forciert wird. Künftig soll es in Oberösterreich statt bisher 487 Pfarren nur noch rund 40 Pfarren mit 487 Pfarrgemeinden geben. Die neue Struktur soll eine Entlastung in der Verwaltung und den Finanzen bringen und sie soll die Priester für die eigentliche Seelsorge freispielen. Die rund 40 Pfarren werden von einem Pfarrvorstand geleitet, der sich aus dem Pfarrer, dem Pastoralvorstand und dem Verwaltungsvorstand zusammensetzt.

Wie sieht der Entwurf der Struktur aus am Beispiel Mondsee?
Folgende 13 Pfarrgemeinden werden zu einer Pfarre zusammengefasst:

  • Mondsee (mit den 4 politischen Gemeinden Markt Mondsee, Tiefgraben, St. Lorenz und Innerschwand),
  • Oberwang,
  • Zell am Moos,
  • Oberhofen,
  • St. Georgen im Attergau,
  • Weißenkirchen im Attergau,
  • Pöndorf,
  • Frankenmarkt,
  • Vöcklamarkt,
  • Fornach,
  • Zipf,
  • Frankenburg und
  • Neukirchen an der Vöckla.


Zum Strukturprozess und der pastoralen Innovation der Seelsorgerinnen und Seelsorger in der Pfarre St. Michael sagt Pfarrer MMag. Dr. Ernst Wageneder: „Der Strukturprozess der Diözese Linz ermöglicht ansatzweise in die richtige Richtung zu gehen, jedoch verkennt er zum Teil die theologische und spirituelle Bedeutung der Aufgabe des Pfarramtes. Der Pfarrer vor Ort leitet die Pfarre/die Pfarren in einem sinnvollen Verband um die Aufgaben der Verkündigung, der Heiligung und der Leitung auszuüben. Ihm zugeordnet sind Christen als hauptverantwortliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wiederum den Leiter der Pfarre unterstützen. Der Pfarrer sollte weiterhin die Aufgabe der Leitung, der Verkündigung und der Heiligung ausüben. Sowohl die Aufgaben der Verwaltung als auch die Koordinierung und Vernetzung wichtiger seelsorglicher Aufgaben und die operativen Geschäfte eines Sekretariates müssen dem Pfarramt hingeordnet werden. Die Entscheidungskompetenz, Leitungskompetenz und pastoraltheologische Kompetenz liegen in der Verantwortung des Pfarrers einer Pfarrgemeinde.“ Jede Pfarre muss ein „Paradiesgarten“ werden und es darf keine „Monokultur“ in der Seelsorge einer Diözese entstehen, meint Pfarrer Ernst Wagenender.

RH

Veröffentlicht am 03.02.2020