Jodeln beim Rauchhaus

Am Donnerstag den 14.10. veranstaltet der gebürtige Mondseer Rudolf Rieger "Jodeln beim Rauchhaus".
Wir durften mehr über den Jodelenthusiasten erfahren - u.a. wie er überhaupt zu dieser bestimmten Art zu "Singen" (Anm. von ML24: Jodeln wird definiert als 'Singen ohne Text auf Lautsilben bei häufigem schnellen Umschlagen zwischen Brust- und Falsettstimme') kam.

Rudolf Rieger ist in Schwarzindien am Mondsee aufgewachsen, wobei es ihn nach der HTL (die er in Wien absolvierte) an viele verschiedene Orte in und außerhalb Europas verschlug. „Nach dem vielen beruflichen Hin und Her, nahm ich mir eine halbjährige Auszeit. Ich bin mit dem Fahrrad durch Kanada und USA gereist und habe dort meine Frau kennen gelernt“, grinst Rudolf.

Immer schon magisch angezogen haben von anderen Kulturen, rudolfriegerneuen Menschen, dem Andersartigen und Fremden, ging’s mit dem Fahrrad aber erstmal noch weiter, denn gemeinsam mit seiner Frau bereiste der gebürtige Mondseer von Österreich aus dann auch noch Israel, sowie Neuseeland und Australien. „Wir waren insgesamt noch ein ganzes Jahr auf Reisen bevor wir sesshaft wurden und unsere Kinder zur Welt kamen.“, erzählt Rudolf, der mittlerweile seit fast 20 Jahren mit Frau und Kindern in Freilassing lebt. „Mich zieht es aber regelmäßig zurück an den Mondsee in meine Heimat.“, erzählt der stets Heimatverbundene.

Heimatverbunden gut und schön, wie aber kam Rudolf zum Jodeln? Noch dazu zum „Jodeln beim Rauchhaus“ und den für Mondsee typischen Jodelstilen?

Denn zur kurzen Info: Nach den Aufzeichnungen von J. Pommer, ein bekannter Volksmusikforscher, gab es Ende des 19. Jhd. In Mondsee zumindest drei Jodler, die von den Manseern gesungen wurden: „Der Seejodler“, der „Blomberger“ und der „Mondseer Dreier“.

„Vor circa 10 Jahren war ich bei einem Jodelworkshop des alternativen Schuhherstellers GEA im Waldviertel. Ich hatte schon länger nach meiner eigenen Stimme gesucht, und beim Jodeln habe ich sie gefunden.“ Es sei sofort wie elektrisiert gewesen und seither süchtig nach diesen Harmonien, in denen man - wie Rudolf es beschreibt - ‚badet‘. „Es ist einfach ein herrliches Miteinander! Und weil mir selber das Jodeln so viel Freude bereitet, gebe ich es mittlerweile auch an andere Menschen weiter.“

Zwar bevorzugt er das Jodeln in kleinen Gruppen - weil (O-Ton Rudolf Rieger) „ ...dann kommt das Feine und aufeinander hören viel besser raus als bei großen Gruppen“ - aber auch vor und mit vielen Menschen zusammen liebt er das Jodeln. So veranstaltet er in seiner Alpenvereinssektion bereits seit einigen Jahren einen Jodeltag, in den Bergen, wo der Jodler hingehört.

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„Als ich einmal dort oben vorm Rauchhaus gestanden bin, mit dem Blick übern See zur Drachenwand hin, gerade wenn die Sonne untergeht, das ganze Mondseeland in diesem orangenen Licht. Da habe ich gewusst, hier auf diesem Platz möchte ich das Jodeln in Mondsee wieder aufleben lassen.“, strahlt der Jodelenthusiast.

„Ich finde es unglaublich spannend, diese Jodler mit den Mondseern wieder zum Leben zu erwecken. Und natürlich die anderen wunderbaren Jodler aus dem inneren Salzkammergut, der Steiermark und dem ganzen österreichischen Alpenraum. Umso mehr freue ich mich auf „Jodeln beim Rauchhaus“, all die schönen Jodler gemeinsam mit allen Gästen einzulernen und sich in den Harmonien zu baden.“

Mehr zur Veranstaltung findest du hier.

Quelle: Rudolf Rieger / ML24.sh

Veröffentlicht am 08.10.2021