Erstfund von Fischschuppen aus der Jungsteinzeit Mondsee

Erstfund von Fischschuppen aus der Jungsteinzeit Mondsee

Die Unterwassergrabungen am Mondsee im Jahr 2018 waren Teil des Projektes „Zeitensprung“. Sie stehen unter der Leitung des oberösterreichischen Landesmuseums (Dr. Jutta Leskovar) und dem Kuratorium Pfahlbauten (Mag. Cyril Dworsky). Site-Manager ist Mag. Henrik Pohl.

Henrik Pohl hatte über diese Grabung und deren Funde in einem hochinteressanten Vortrag öffentlich berichtet.

Zur jüngsten Entwicklung: Die Limnologin Dr. Ritterbusch-Nauwerck mit langjähriger Arbeit an den Salzkammergutseen, speziell mit Fischen am Mondsee: „Mein Interesse an den Grabungen und den Funden war groß. Das Substrat, von den Archäologen bereits fachmännisch bearbeitet, durfte ich als eine Art Nachlese noch einmal anschauen. Und tatsächlich, es gab noch einige kleine Geheimnisse preis. Zwei Fischschuppen, groß, rundlich, ca. 10 mm im Durchmesser.“

Die Fachleute vom Institut für Gewässerökologie und Fischereiwirtschaft (IGF) in Scharfling, auch vom Institut für Binnenfischerei in Potsdam-Sacrow gaben ihre Expertise. Sie vermuten, dass es ein oder zwei Fisch(e) (Perlfisch oder Aitel) waren.

Die weitere Frage: Stammen diese Schuppen wirklich aus der Kulturschicht mit ihrem wissenschaftlich datierten Alter (ca. zwischen 3.800 und 3.500 Jahre vor Chr.) oder sind sie aus jüngeren Zeiten?

Mit recht starken Indizien (die Färbung, der gute Erhaltungszustand, etc.) kann man die beiden Schuppen als prähistorisch und als Erstfund aus dem Neolithikum für die Pfahlbausiedlung MOOSWINKL am Mondsee annehmen. Wissenschaftliche Laboranalysen werden folgen.

RH

Foto: Barbara Ritterbusch-Nauwerck, die ehrenamtlich forschte und für diesen Erstfund sorgte.

Veröffentlicht am 11.02.2019