Wer schützt unsere Wege? Bürgerfragen bleiben unbeantwortet!

Wer schützt unsere Wege? Bürgerfragen bleiben unbeantwortet!

Leserbrief von Peter Greisberger, St. Lorenz:

Seit Jahren beschäftigt mich die Situation rund um die öffentlichen Wege in St. Lorenz – vor allem, wenn es um die Engelmoosstraße geht. Obwohl es sich um einen öffentlichen Gemeindeweg handelt, wird dieser durch einen Schranken gesperrt. Im Dezember 2024 versicherte mir der Bürgermeister nach einer Gemeinderatssitzung persönlich: „Das Schloss ist weg, der Schranken ist offen.“ Auf meine Nachfrage, ob das so bleibt, folgte ein klares „Selbstverständlich, es ist ja ein öffentlicher Weg.“ Nur wenige Monate später, im Juli 2025, war der Weg erneut versperrt – Schloss montiert, Schranken zu.

Doch damit nicht genug. Bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 26. Juni 2025 durfte ich als Zuhörer Fragen stellen. Die Antworten des Bürgermeisters waren jedoch mehr als ernüchternd:

  • Auf die Frage, wieso ein Schranken mitten auf einem öffentlichen Weg stehen darf, hieß es: „Der Schranken steht auf privatem Grund.“

  • Auf die Frage, wieso ein Landwirt einen öffentlichen Weg einfach mit einem Weidezaun einbeziehen darf, kam die Antwort: „Du bist der Einzige, den das interessiert.“

  • Zur Frage, ob Bäche und wasserführende Gräben einfach von Landwirten verrohrt werden dürfen, gab es gar keine Antwort.
Hier geht es nicht um private Streitigkeiten oder persönliche Interessen. Es geht um die berechtigte Sorge vieler Bürgerinnen und Bürger: Dürfen öffentliche Wege, wenn sie nicht täglich von Spaziergängern oder Radfahrern genutzt werden, einfach von einzelnen Interessensgruppen vereinnahmt, eingezäunt oder gesperrt werden? Wer kontrolliert, ob solche Sperren überhaupt rechtlich zulässig sind? Und wie transparent wird über diese Entwicklungen informiert?

Gerade auf Gemeindeebene ist das Vertrauen der Bürger essenziell. Das setzt voraus, dass berechtigte Fragen ernst genommen werden – unabhängig davon, von wem sie gestellt werden. Es geht um das Allgemeinwohl, nicht um persönliche Empfindlichkeiten.

Ich hoffe, die Verantwortlichen in unserer Gemeinde erkennen die Bedeutung dieser Fragen und sorgen für Aufklärung, Transparenz und vor allem Rechtssicherheit für alle.

Mit freundlichen Grüßen
Peter Greisberger

Veröffentlicht am 09.07.2025