Kreative Gestalter zukünftiger Lebensperspektiven

„Wer auf die Zukunft wartet, wird keine haben“(Zitat von Helmut Eiselsberg – Ökosoziales Forum OÖ)


Wer auf die Zukunft wartet, denen geht es so, wie es am Ende von den Märchen heißt: „und wenn sie nicht gestorben sind, dann warten sie noch heute“.DSC05862

Krisenzeiten sind historische Momente, wo die Zukunft die Richtung ändert. (Gerald Koller).
Das gemeinsame Überstehen der Krise verhilft zu einem neuen Umgang im täglichen Miteinander. Es gilt den Pfad des Gewohnten zu verlassen und über den „Tellerrand“ des Bekannten hinauszudenken und offen sein für Neues.
Zauberwort: Zukunftstrend achtsamer und nachhaltiger Lebensstil. (Siehe auch: Urbane Qualitäten, Seite 11 + 12)

Eine wachsende Zahl von Menschen ist offen für Neues und möchte ihren Lebensstil nachhaltig gestalten. Modellhafte Ansätze für eine Zukunft jenseits von Wachstum und Konsum um jeden Preis, natürliche Vielfalt erlebbar machen, Sehnsucht nach Eigeninitiative stillen, usw. sind Trends, die Viele und Vieles bewegen.
Unter den richtigen Bedingungen erzielen ganz normale Menschen mit nichts außer Visionen, Entschlossenheit und der Freiheit es zu versuchen, ständig außergewöhnliche Leistungen.

Ein konkretes Beispiel dazu: Gemeinschaftsgärten – gemeinschaftlich bestellte und bearbeitete, öffentlich zugängliche Gartenflächen. Gemeinschaftsgärten wirken als Impulsgeber für Eigeninitiative, Naturerfahrungen, Gemeinschaftserlebnisse und sozialen Zusammenhalt. Vor Ort und naturnah produzierte Lebensmittel sind Teil einer neuen regionalen Esskultur und entsprechen auch dem Trend eines steigenden Gesundheits- u. Ernährungsbewusstseins.

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Die MondsÄer*innen– Geburtshelfer bei einer kreativen Gestaltung zukünftiger Lebensperspektiven
Heuer sind es bereits 5 Jahre, dass 20 Bürger*innen aus den 4 Mondseelandgemeinden, ein 1000m² großes Grundstück der Marktgemeinde Mondsee, bearbeiten und beleben – freiwillig, eigeninitiativ, ehrenamtlich, verantwortungsbewusst, aber auch lustvoll, leidenschaftlich und liebevoll.

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“
Der Aufbau und die Entwicklung eines Gemeinschaftsgartens brauchen ein hohes Maß an Geduld, weil zum einen sich die Gruppenmitglieder erst einmal zu einem harmonischen Miteinander finden müssen, und zum anderen es Jahre dauert, bis der Boden bzw. das Bodenleben, für einen zufriedenstellenden Ernteertrag entwickelt ist.

DSC05897Bei den MondsÄer*innen sind eine Vielzahl an Schlüsselqualifikationen vereint, was für die Gruppendynamik belebend, für das Zusammengehörigkeitsgefühl stabilisierend und für die Bewirtschaftung des Gemeinschaftsgartens befruchtend gewirkt hat und weiter wirkt. Das spiegelt sich auch in der Wahrnehmung von außen wieder. Bei Themen wie: lebendige Ökosysteme, Klimaschutz, Biokapazität, Ökosystemleistungen, Ernährungssouveränität, u. ä. sind die Pionier*innen der MondsÄer-Gruppe gefragte Ratgeber*innen.

In jedem Trend ist der Gegentrend schon enthalten - Schlüssel zur Zukunft
Die alten Zeichen des Super-Individualismus weichen zunehmend dem Wunsch nach Verbundenheit, Zugehörigkeit und sozialer Resonanz. Dabei wächst nicht nur das Bewusstsein für Beziehungen zu anderen Menschen, sondern auch zur Natur und den Dingen, die uns umgeben.

Die MondsÄer*innen tragen, in aktiver Zusammenarbeit mit Bodenbündnis, Gesunde Gemeinde, Bienenfreundliche Gemeinde und anderen, dafür Sorge, dass auch unsere Nachkommen ausreichende Lebensgrundlagen haben. Mehr dazu unter www.gemeinschaftsgarten-mondsee.at

Ein Leserbrief von Franz Muhr.

Veröffentlicht am 04.06.2021