Im Advent herrscht noch einmal Hochsaison bei den Musikkapellen
Als Mitglied einer Musikkapelle ist man ein ganzes Jahr lang im Einsatz. Im Advent und zu Weihnachten haben die Musiker noch einmal Hochsaison. Christoph Laireiter, Obmann der Musikkapelle Tiefgraben, ist dreifacher Familienvater und weiß nur zu gut, was es bedeutet, Familie, Beruf und das Musiker-Dasein unter einen Hut zu bringen. „Es lohnt sich: Anderen mit unserer Musik Freude zu machen, ist eine ehrenvolle Aufgabe.“
Das Turmblasen vor der Christmette am Heiligen Abend (23 Uhr, Basilika Mondsee) ist der letzte Programmpunkt der Musikkapelle Tiefgraben. Abwechselnd mit der Bürgermusikkapelle Mondsee wird dieser Volksbrauch hochgehalten. An den Freiwilligen dafür scheitert es nie. Dennoch: „Wer spielt wann und mit wem?“ – diese Frage stellt sich Christoph Laireiter immer dann, wenn er Gruppen für spezielle Anlässe zusammenstellt. „Es zeigen nicht sofort alle auf, wenn ich frage, wer am 24. Dezember Zeit hat“, sagt Laireiter schmunzelnd. „Aber wir finden immer jemanden, der da ist und spielt. Außerdem muss die Besetzung stimmen und so sind es fast immer dieselben Personen, die zu Weihnachten musizieren.“
Großer sozialer Beitrag als Musiker
„Wer bei einer Musikkapelle spielt, stellt einen Großteil seiner Freizeit dafür zur Verfügung. Als Dankeschön erfährt man eine einzigartige Gemeinschaft“, sagt Laireiter. „Es gibt ein starkes Wir-Gefühl und gleichzeitig ist es etwas Ehrenvolles, anderen eine Freude mit seiner Musik zu machen. Den Beitrag, den jeder einzelne Musiker leistet, ist wertvoll; das betone ich immer wieder. Und dann drückt man schon mal ein Auge zu, wenn man das nächste Mal zu unchristlichen Zeiten oder bei Hitze, Regen oder Schnee parat stehen muss.“
Erster Programmpunkt im neuen Jahr: Glöckelblasen
„Es ist wichtig, dass die Partnerin oder der Partner Verständnis für das zeitintensive Hobby hat“, sagt Laireiter. Mit seiner Frau Christina hat der 35-Jährige drei Töchter. „Sie ist selbst Musikerin bei der Musikkapelle Tiefgraben; das macht manches einfacher, weil sie meinen Einsatz nachvollziehen kann und versteht.“ Für heuer steht neben dem Turmblasen nur noch die eigene Weihnachtsfeier auf dem Terminplan von Laireiter und seinen MusikkameradInnen. Doch bereits am 5. Jänner starten sie ins neue Jahr – mit dem Glöckelblasen. Dann ziehen die heimischen Musikkapellen, Vereine, die Sternsinger und viele Kinder von Haus zu Haus. „Wir freuen uns über jeden, der uns an diesem Tag die Tür öffnet“, sagt Laireiter.
Bild: Christoph Laireiter beim Musizieren beim Advent in Mondsee (Bild: STMG)
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