Europa lieben lernen

Europa lieben lernen

St. Lorenz. Dr. Michael Breisky, Botschafter i.R., ist Autor zahlreicher Publikationen über politikbezogene und ethische Themen und im September wird sein neues Buch zum „Austrian Mind“ in der edition Widerhall erscheinen. Ethos und Bildung siind die Leitgedanken und das Programm dieser Schriftenreihe des Plattform Martinek Verlags. Das Ziel ist, einen Widerhall in Gesellschaft, Medien, Wissenschaft, Kunst und Kultur wie auch in Politik und Wirtschaft auszulösen.

Der Istzustand, die Ausgangsituation:

Europa - so Michael Breisky- das ist heute das Hochgefühl feierlicher Sonntagsreden, das schon Montag früh in der Mühle des Bürokratismus zerrieben wird.

Im Zuge von Finanz-, Flüchtlings- und Coronakrise sind strukturelle Mängel überdeutlich geworden: Die Friedensdividende ist verblasst, die Homogenität unter den Mitgliedsstaaten ist im Zuge der EU-Erweiterungen immer geringer geworden, und es gibt nicht mehr genug Solidarität. Man wird neue Wege finden müssen, um eine Europa-Stimmung retten zu können.

Europa emotional verinnerlichen
Nun zu konkreten Programmpunkten einer europäischen Kulturpolitik:

Weil die EU allgemein mit extrem viel Bürokratismus assoziiert wird, muss es ein vorrangiges Ziel europäischer Kulturpolitik sein, Wege zu finden, die auch emotionale Bindungen fördern. Das erfordert eine andere Sprache –anstelle juristisch präziser Begriffe, etc. Weiterer Vorschlag des Autors: Neben der offiziellen Hymne auch so etwas wie eine europäische Jugendhymne zu haben. Bisher erfolgreiche Projekte nennt M. Breisky: Erasmus-Programm für Studenten und Jungunternehmer, Aufsatzwettbewerbe für Schüler, LEADER mit innovativen Aktionen im ländlichen Raum.

Wenn nun die Kulturpolitik einen deutlich höheren Stellenwert einnehmen soll, um aus dem bürokratischen Monster EU ein geliebtes Europa zu machen, so sollte und könnte Österreich eine größere Rolle spielen.

Zum Buch:
 Botschafter Michael Breisky hatte als österreichischer Diplomat wesentlichen Anteil an der Beilegung des Südtirol-Konflikts und ist Mitbegründer der Leopold Kohr Akademie in Salzburg. Er lebt in Wien und am Mondsee.

RH

Veröffentlicht am 31.08.2020