




Die Geschichte des Hauses Bahn am Zeller Kirchenplatz.
Rudi Moser ist Zell am Mooser Urgestein. Er erzählt die Geschichte des Hauses Bahn am Kirchenplatz.
Geboren wurde Rudolf Moser (eigentlich ist er bis heute der „Moser Rudi“ geblieben) 1947 in Zell am Moos. Seine Eltern waren Franz und Anna Moser. 1949 sollte der zweijährige Rudi mit nach Altheim. Das verhinderte aber die Großmutter, Anna Bahn, die mit Alois Bahn verheiratet war. Rudolf Moser erinnert sich: „Die Großmutter hat gesagt, dass ich bei ihr bleibe. Und so war es auch. Sie war eine gute Frau, aber sehr streng.“ Tatsächlich hatte sich die Großmutter einer sehr strengen Erziehung verschrieben, die kaum einen Spielraum für den heranwachsenden Rudi ließ.
Bahn-Haus aus Ziegel von abgerissenem Schlot gebaut
Das Haus Bahn war mit Ziegeln von einem abgerissenen Schlot in Salzburg errichtet worden. Es gab keinerlei Isolierung, und insbesondere das Parterre war feucht. Darin befanden sich rechts die Metzgerei Bahn und links der Verkaufsladen. Später fand darin die katholische Volksbücherei Platz. Im ersten Stock befand sich die Wohnung, in der die Familie Bahn lebte. Anna Bahn (r. auf dem Bild) war eine viel geschätzte Schneiderin. Anprobe war immer im ersten Stock, über eine steile Treppe ging es in die Wohnung der Frau Bahn, die gleichzeitig auch ihr Atelier war. Im nächsten Stock befanden sich vier Fremdenzimmer zur Vermietung, drei Zweibettzimmer und ein Einbettzimmer, insgesamt also sieben Betten. Frau Bahn vermietete diese unter anderem an Lehrerinnen wie Grete Kroiss (heute verheiratete Schlosser). Eine Heizung gab es nicht, sodass der Winter oftmals zu einer Kälteplage wurde. 1956 verstarb der Großvater, 1973 Großmutter Anna.
Rudi wollte gern Verkäufer beim Schallauer in Mondsee werden, doch damals war er körperlich noch „zu schwach zum Kisten schleppen“. So wechselte er in eine Lehrstelle beim damaligen Steuerbüro Mundl in Mondsee und blieb dem Unternehmen zehn Jahre treu. Seine nächsten beruflichen Stationen waren eine Baubeschlägefirma in Salzburg (13 Jahre) und schließlich die Erzdiözese Salzburg, wo er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2005 als Innenrevisor für kirchliche Einrichtungen tätig war. Rudi Moser heiratete die aus dem Salzburger Flachgau stammende Ruth, mit der er die Söhne Christoph und Michael hat.
Neues Haus errichtet
Zwischen 1989 und 1992 errichtete die Familie Moser, die bisher im Haus der Großmutter gewohnt hatte, ein neues, schmuckes Einfamilienhaus. Dieses genau an jener Stelle, wo früher einmal ein Holzhaus gestanden war. In dem hatte zunächst der Schneider Mundl mit seiner Frau gelebt. Nach ihm wohnten darin Resi Huber (besser bekannt als „dicke Theres“) und Kathi Führer. Das Haus hatte Rudis Eltern gehört, und er hatte es von seinen Eltern geschenkt bekommen. Im Grunde genommen, war das alte Holzgebäude eine Bruchbude, die abgerissen werden musste. Aber der Platz war ideal für einen Neubau.
Das Haus der Großmutter erhielt Christoph Moser, der es zunächst mit seiner Familie bewohnte, dann aber verkaufte, da er ein eigenes Haus bauen wollte.
Rudis Herz gehörte viele Jahrzehnte der Musikkapelle, 32 Jahre lang war er Stabführer und auch Vereinsfunktionär. Für seine Verdienste wurde er unter anderem mit dem Goldenen Ehrenzeichen des oberösterreichischen Blasmusikverbandes ausgezeichnet.
Norbert Blaichinger