40 Jahre Irrseekeramik

ZELL AM MOOS. Monika Mayrhofers Keramik ist beliebt, unverkennbar grün marmoriert und als „Irrseekeramik“ längst zu einer Marke geworden. Seit knapp 40 Jahren ist ihr Atelier ein Aushängeschild in Zell am Moos.

Monika Mayrhofer aus der Künstlerfamilie Mairhofer-Irrsee wollte eigentlich Goldschmiedin werden. Ihre massive Kurzsichtigkeit verhinderte allerdings die Realisierung dieses Berufswunsches. Deshalb startete Monika in Bad Ischl eine Töpferlehre. „Ton ist mehr Hand- als Augenarbeit.“ Nach fünf Jahren in diesem Betrieb machte sie sich im Elternhaus in der Zell am Mooser Dorfstraße selbständig.

Harte Anfangsjahre.
Sich einen Namen zu machen, ist immer ein weiter Weg. Das war bei Monika Mayrhofer nicht anders als bei vielen anderen. Sie nahm an vielen Ausstellungen teil, um ihre Keramik – grün marmoriert – als Marke zu platzieren. Heute ist „Irrseekeramik“ weitum geschätzt, weil ausschließlich Handarbeit. Ein Geschenk, mit dem man persönliche Wertschätzung verbinden kann. Natürlich weiß sie aber auch, dass der Grad zwischen Keramikkunst und dem touristischen Mitbringsel auch ein schmaler sein kann. Denn letzteres ist gerade im Sommer ein begehrtes Objekt.

Heimathaus und Skulpturengarten.
Monika Mayrhofer ist nicht nur eine Künstlerin, sondern auch quasi „Systemerhalterin“ des Anfang der 1960er Jahre errichteten Heimathauses. Dieses und Mayrhofers österreichweit einzigartiger Skulpturengarten sind öffentlich zugänglich und werden von Monika betreut. Im Heimathaus findet man allerhand bäuerliches Handwerk aus vergangener Zeit, das Hans Mairhofer-Irrsee gesammelt und damit der Nachwelt erhalten hat. Und der Skulpturengarten gibt nicht nur Einblick in einen Teilbereich des künstlerischen Schaffens des Vaters, sondern ist auch ein Kleinod, das auf den Betrachter beruhigend und entschleunigend wirkt.
Menschen im MondseelandZusammen mit einem Besuch in Monikas Keramikatelier sind eine Führung im Heimathaus (am besten gegen Anmeldung) und ein Gang durch den Skulpturengarten mit Sicherheit ein besonderes Kulturerlebnis.

Norbert Blaichinger

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Veröffentlicht am 15.09.2020