Thema: Suchtprävention für Mondseer Jugendliche

Thema: Suchtprävention für Mondseer Jugendliche

Treffen im Technologiezentrum Mondseeland mit dem Schwerpunkt: Wie können wir zum Thema Sucht wirksam werden?

Die Mondseer Schulausschuss-Obfrau Brigitta Mayr lud am 4. Februar ins Techno-Z zu einer Bestandsaufnahme der Situation über das Suchtverhalten von Jugendlichen in Mondsee. Ein Anlassfall in der UNESCO-Mittelschule hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Fast alle geladenen Personen sind gekommen. Polizei, DirektorInnen, PädagogInnen, Kommunalpolitiker, Eltern und Verantwortliche, die im außerschulischen Bereich mit Kindern und Jugendlichen oder Familien arbeiten.


Die gute Nachricht ist, dass sich in den letzten Jahren die Zahl der Vorfälle laut Polizei in Mondsee nicht wesentlich verändert hat. Allerdings werden die KonsumentInnen leider immer jünger. Auch der Zugang zu den Suchtmitteln und die Reinheit der Stoffe ist zum Teil problematisch.

Nach dem Anlassfall in der Unesco-Mittelschule werden einzelne Schüler zusammen mit den Klassenkameraden durch Experten des Landes OÖ betreut und in den Schulen wieder vermehrt Präventionsmaßnahmen durchgeführt. Es wurde sichtbar, dass es zur Zeit, weder einen Elternverein noch einen Schularzt in den Mittelschulen gibt.

Übrig bleiben aber einige ältere Jugendliche, die suchtgefährdet sind. Hier wurde der Ruf nach einem Streetworker laut und zwar dort, wo sich die Jugendlichen bevorzugt aufhalten. Die Jugendlichen brauchen Räume, die sie besuchen und Menschen zu denen sie mit ihren Problemen, Sorgen und Ängsten kommen können. „Stabile Beziehungen können durchaus auch von Streetworkern geboten werden“ sagt Marianne Eichinger, die in Vöcklabruck als Streetworkerin tätig ist. Stabile Beziehungen bilden den größten Nutzen für suchtgefährdete Jugendliche und somit auch für die Umgebung. Auch das Jugendzentrum Mondsee, das derzeit neue Räume sucht, ist bereit, an der Problematik mitzuarbeiten. Der Mondseer Bürgermeister Josef Wendtner meinte dazu, dass es an den finanziellen Mitteln nicht scheitern werde. Die Jugendbeauftragten der Umlandgemeinden sahen die Situation ebenso.

Eine zusätzliche Maßnahme kann der Einsatz des Jugend-Coachings für unter 25-jährige sein. Die Mitarbeiter kommen bei Bedarf oder Meldung zu den Familien nach Hause, unterstützen und helfen in allen Belangen damit die Situation zuhause zu einer Entspannung führt.


Die Polizisten Bertram Pillinger und Josef Scheinast berichteten von ihren stichprobenartigen Kontrollen, können aber natürlich nicht ständig vor Ort sein. Sie bitten um Mithilfe auch von der Bevölkerung, denn nur wenn die Polizei informiert wird, kann sie auch handeln. Nicht zuletzt soll auch Eltern von gefährdeten Jugendlichen, die mit der Situation überfordert sind, eine Anlaufstelle geboten werden. Hier können sich Betroffene an die Familienberatungsstelle NORA wenden.

Zusammenfassend konnte auf die vielen bereits bestehenden Hilfsmöglichkeiten für Betroffene hingewiesen werden. Es wird schon viel getan. Frei nach dem Zitat von Moliére: „Wir sind nicht nur dafür verantwortlich was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun“, wird die Kommunalpolitik weiter an guten Lösungen zu diesem Thema arbeiten. Ein nächstes Zusammentreffen ist schon geplant um die bereits gesammelten möglichen Maßnahmen größtmöglich umzusetzen.

Mögliche Anlaufstellen:
Jugend-Coaching: Tanja Pohn Tel.Nr. 0676/841314772

Nora, Familienberatung: Tel.Nr. 0664 105 0055 / 06232 22244

Polizei, Bertram Pillinger: Tel.Nr.: 059 1334 167100

Veröffentlicht am 10.02.2020