Vom Hasen zum Bier - das lob ich mir!



„Prost Seppi“ hieß es abends von Gästen in der elterlichen Bauernhofpension der Familie Schweigerer. Bis der junge Josef (bzw. Joe wie er heute genannt wird) immer mehr Interesse am weißschäumenden Gebräu bekam und daraufhin beschloss die Kunst des Brauens zum Beruf zu machen.

Roemerbraeu ML24 11So bewarb er sich in einer großen Brauerei und wurde nach einem fachkundigen Gespräch mit der Brauerei-Besitzerin über die gemeinsame Liebe zu Hasen per Handschlag als einziger von 5 Bewerbern eingestellt.

Raus aus dem kleinen oberösterreichischen Oberhofen hinaus in die große weite Welt - besser gesagt nach Wien. Vieles so fremd, groß und unbekannt - nichts desto trotz meisterte er seinen Weg quer durch alle Sparten des Bierbrauens bis hin zum ausgelernten Bierbraumeister und Lebensmitteltechniker.

Die Liebe zum Bier spürt man bei Joe Schweigerer in jeder Sekunde.

Sie ließ ihn 11,5 Jahre für eine der größten Brauereien Roemerbraeu ML24 02Österreichs arbeiten - bis sich eines Tages die Möglichkeit ergab eine eigene Brauanlage zu erwerben. „Für mich war da klar, dass ich es selber probieren will.“
Seine Eltern waren weit weniger euphorisch — denn bezüglich Geld und Platz gab es viele Fragezeichen.

„Weihnachten 2013 bekam ich dann aber völlig überraschend ein Foto unserer leeren Garage geschenkt - kurz gesagt: Meine Eltern gaben mir das Okay“.

Besagte Garage ist heute Joe’s Brauerei „Römerbräu“! Roemerbraeu ML24 13

„Den Plan für meine eigene Brauerei malte ich spät abends in einem Gasthaus auf einen Kellnerblock. Einfach mal so ohne große Gedanken.“

2014 wurde der Entwurf Realität! „Den 1. Sud hab ich im August eingebraut - das war ein dunkles Weißbier!“

Heute beherbergt das Römerbräu 13 Tanks mit bis zu 20000L Kapazität. Darin produziert Joe jährlich sein Sortiment mit 7 Bieren. Vom hellen Märzen über Pils bis hin zum hellen und dunklen Weißbier ist alles dabei. Zusätzlich gibt es noch Saisonbiere - z.B. der Weihnachtsbock, der gerade sein Aroma in den Römerbräu-Tanks entwickelt, oder das Oktoberfestbier - ein spezielles Märzenbier.

Dabei aber steht’s die Qualität seines „Flüssigen Goldes“ zu wahren sei ihm immens wichtig. „Ich will keine übermäßig große Brauerei mit zig verschiedenen Bieren werden! Mit dem was ich mittlerweile so auf die Beine gestellt hab bin ich mehr als zufrieden!“

 MG 0044Qualität vor Quantität - das ist dem bodenständigen Braumeister wichtig. Die Etiketten werden noch eigenhändig auf die Flaschen geklebt und nach der anfänglichen Skepsis helfen sogar beide Elternteile in der Brauerei mit. So ist seine Mama in der Weihnachtszeit für die Herstellung des Bockbier-Likörs zuständig.
Während dem Lockdown hat der kreative Oberhofner mir nichts dir nichts sogar einen Bier-DriveIn errichtet, damit seine Fans jederzeit versorgt waren.
Joe’s Biere gibt’s aber nicht nur direkt in der Brauerei! Mit seinem beachtlichen Sortiment versorgt er bereits Dorffeste aber auch einige Gasthäuser in der Umgebung.
„Und Freitags gibt’s dann immer meine Liefertour - da düs’ ich von Ischl bis Braunau herum und versorg alle, die bei mir Bier bestellt haben“ - Joe on Tour.

Nichts was es nicht gibt beim Oberhofner Roemerbraeu ML24 01Braumeister, denn Joe veranstaltet in seinem Römerbräu neben Führungen auch Brauseminare und das beliebte Schaubrauen. Hier erhalten Gruppen von 8-10 Personen die Möglichkeit ihr ganz eigenes Bier zu produzieren! 
„Firmen, Unternehmen, Stammtische oder auch nur ein paar Spezln - es ist einfach cool für jeden, wenn er/sie schlussendlich sein/ihr eigenes Bier trinken kann.“ Zum Zapfen im eigenen „Fassl“ oder abgefüllt in der Flasche mit eigenem Logo versehen!

„Die Freude des Bierbrauens weitergeben zu können, damit auch andere sehen welche Arbeit, Leidenschaft und welcher Spaß dahinter steckt, das ist eine immense Freude!“, erzählt der enthusiastische Braumeister.

Seine Brauleidenschaft findet mittlerweile immer mehr Abnehmer und veranlasste ihn 2019 auch zum Aus- und Anbau seiner Brauerei. So fasst sein Braureich mittlerweile 400 qm!
„In die Zukunft geträumt/gedacht wär’s natürlich grandios wenn ich noch mehr Leute von meinem regionalen Bier überzeugen könnte, vor allem natürlich auch weitere Gasthöfe und Wirtshäuser in der Region, sodass ganz viele meine Brauleidenschaft schmecken und genießen können!“

ML24.sh

Veröffentlicht am 03.11.2020