Warum Sparen nie aus der Mode kommt
„Zinsen hin, Zinsen her. Sparen kommt nie aus der Mode.“
Das sagte der frühere Bankstellenleiter von Zell am Moos, Franz Sperr (65), am 31. Oktober 2016 zu mir. Es war sein letzter Weltspartag vor dem Übertritt in den Ruhestand.
Doch der Autor dieser Zeilen wollte das so nicht stehen lassen und stieg in die (nicht ganz ernst gemeinte) Diskussion ein. Meine Eltern waren – weil der Vater Alleinverdiener war und das Geld für eine Familie mit drei Kindern reichen musste – sehr sparsam. Und diese Sparsamkeit sollte sich auch auf die Kinder übertragen. Ich hatte eine blaue Sparbüchse aus Blech mit beweglichen Zähnen beim Geldeinwurf, so dass das Geld auf diesem Weg nicht mehr entnommen werden konnte.
Die Aufsicht über die Sparbüchse hatte meine Mutter. „Für später einmal“, sagte sie immer, wenn es in der Sparbüchse klingelte. Und jetzt kommt der springende Punkt: Die lange Ansparzeit „für später“ mittels Sparbüchse und Sparbuch – wofür auch immer – liegt für mich kaufmännisch völlig daneben. Die Inflation frisst alles auf.
Sparen, wenn man sich etwas schaffen will
Franz Sperr stammt aus einfachen Verhältnissen und sagt, er habe schnell erkannt, dass man sparen müsse, wenn man sich etwas schaffen wolle. Er betont, dass er sich ab dem ersten Monatslohn immer etwas zur Seite gelegt hat. Auch wenn es früher nur kleine Beträge waren, aus pädagogischen Gründen ist selbst das Ansparen kleiner Geldbeträge richtig. Dass er sein erstes Sparbuch mit 50 Schilling Einlage von seinem Opa bekommen hat, erzählt Sperr gern. Und für ihn kommt das 
Sparen auch bei praktisch null Zinsen nicht aus der Mode. Sperr: „Das Sparbuch eignet sich gut für den raschen Zugriff auf angespartes Geld, egal wie hoch die Zinsen gerade sind.“
Norbert Blaichinger
Diese Geschichte stammt aus dem Buch „Zell am Moos 3“ (Innsalz 2018) von Norbert Blaichinger, erhältlich bei Trafik Schwaighofer (Mondsee), Trafik Lettner und Postpartner Eppel (Zell am Moos)beim Verlag Aumayer (Munderfing), im Buchhandel und bei AMAZON.
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