Fußball in der aktuellen Situation

Ein ML 24-Gespräch mit Präsidiumsmitglied und Sektionsleiter der Union Zell am Moos, Robert Schindlauer, und dem Trainer der Union Mondsee, Christoph Mamoser.

Robert Schindlauer über Corona: „Der finanzielle Aspekt ruiniert uns nicht.“
„Wir haben zwar nur ein Nachtragsspiel aus dem Herbst zu absolvieren, aber eine normale Frühjahrssaison kann ich mir angesichts der aktuellen Corona-Situation nicht vorstellen“, so Robert Schindlauer. Ein späterer Meisterschaftsbeginn frühestens im April würde englische Wochen bedeuten. „Vor allem für die Reserve ist das fatal, Die Leute müssen ja den ganzen Tag arbeiten“, so der Sektionsleiter. Allerdings: „Der finanzielle Aspekt wird uns nicht ruinieren.“ Man habe zwar Einkommensverluste durch nicht abgehaltene Veranstaltungen, „aber wir haben noch etwas in der Hinterhand.“ Sollte die öffentliche Hand aber auslassen, könnte es eng werden.

Mehr Sorgen bereitet Schindlauer allerdings der gesellschaftliche Aspekt. Es könnte sein, dass der eine oder andere Nachwuchsspieler durch das ständige Auf und ab die Freude am Fußball verliert und aufhört. Und das könnte dazu führen, dass die eine oder andere Nachwuchsmannschaft nicht mehr gestellt werden könnte. Und auch bei der Reserve habe er aus gleichen Gründen „etwas Bammel“.

An ein gemeinsames Training ist derzeit natürlich nicht zu denken. Stattdessen absolvieren die Jungs individuelles Lauftraining.

Christoph Mamoser: „Klar, dass im März nicht gestartet wird.“
Mamoser, Mondsees hoch engagierter Trainer, hält englische Wochen für möglich. Und sollte die Meisterschaft bis 22. Juni (Beginn der Fußball-Europameisterschaft) beendet sein müssen, verstehe er „die Fußballwelt nicht mehr“. Er wünsche sich, dass man die Frühjahrsmeisterschaft fertig spielen könnte, „allerdings nur, wenn das die Gesundheitssituation erlaubt“. Trotzdem bereiten sich die Spieler bereits auf die Zeit nach dem Lockdown vor. Daher gibt es wöchentliche Trainingspläne mit drei Ausdauerläufen und Online-Trainings, die auch überprüft werden. Eine mentale Ermüdung bei seinen Spielern spüre er nicht, sagt Mamoser. Aber er selbst verhehlt nicht, dass er eine gewisse Corona-Müdigkeit verspüre. Aber; „Wenn ich die Jungs in der Videokonferenz sehe, „spüre ich sofort wieder das Feuer.“

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 19.01.2021