Der unverzichtbare Markt für die Region

Ein ML24-Lokalaugenschein im Sozialmarkt in der Mondseer Herzog-Odilostraße, verbunden mit einer Einladung für Menschen mit kleinem Börsl, dort einzukaufen.

„Wir haben alles, was unsere Kunden brauchen“, sagt Obfrau Karin Putz, und damit hat sie völlig Recht. Das kleine Geschäftslokal bietet wirklich alles für den Haushalt und einiges darüber hinaus. Es ist ein Geschäft für Menschen mit kleiner Brieftasche, wofür sich absolut niemand zu schämen braucht. Es gibt viele solcher Menschen, aber bei manchen ist die Hemmschwelle, hier einzukaufen, groß. Warum eigentlich? Eine Bescheinigung von der Beratungsstelle der Sozialversicherung über ein Einkommen unterhalb der vorgegebenen Grenze (1.100 Euro für Einzelpersonen) oder eine Bestätigung über den Bezug eines Heizkostenzuschusses reichen schon. Und der Weg ins Geschäft sollte kein Problem sein. Karin Putz, Kassier Walter Stadlhuber und die mehr als 30 freiwilligen Mitarbeiter freuen sich über jeden Kunden. Ein Einkaufserlebnis, halt für jene, die sich nicht alles leisten können.

Von Beginn an dabei.
Walter Stadlhuber ist ein Sozialmarkt-Urgestein. Der Mondseer war schon bei der Gründung 2008 rund um Gründungsobfrau Gerti Kern dabei, also auch schon im ersten Verkaufslokal in der Abt Haberl-Straße. „Am ersten Tag haben wir genau 2,40 Euro Umsatz gemacht“, erinnert er sich mit einem Schmunzeln, Stadlhuber, der auch zwei Jahre Obmann war, ehe ihn gesundheitliche Gründe zwangen, etwas kürzer zu treten, weiß: „Man muss immer munter sein.“ Das betrifft einerseits die tatsächliche Haltbarkeit abgelaufener Waren, andererseits auch manche Kunden, die nicht ganz ehrlich erscheinen. Was die Haltbarkeit der Lebensmittel betrifft, so weiß Sozialmarkt-Obfrau Karin Putz (seit 2020) „dass wir bei Fisch, Mayonaisen und Eiaufstrichen besonders aufpassen müssen“.

Der Sozialmarkt Mondseeland, der nicht nur Menschen von Oberhofen bis Oberwang, sondern auch Kunden aus Thalgau bedient, ist zweimal pro Woche (Montag und Freitag) von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Freiwillige Helfer, vor allem für die Warenanlieferung, sind herzlich willkommen. „Sie sollten noch entsprechend kräftig und ohne Rückenprobleme sein“, sagt Walter Stadlhuber. Derart fitte Idealisten dürften doch wohl zu finden sein, wenn es um einen sozialen Zweck geht.

Norbert Blaichinger

Veröffentlicht am 18.05.2021