Attersee: Sehr gute Wasserqualität - Salzkammergut: Stark zersiedelt
Bild von li.: Bgm. Georg Baumann, Prof. Gerlind Weber, Prof. Thomas Weisse, Peter Steiner (Kulturimpulse), Ing. Gerhard Schlichtner (Moderator)

Attersee: Sehr gute Wasserqualität - Salzkammergut: Stark zersiedelt

Unterach am Attersee. Zwei hochkarätige Wissenschafter mit Wohnsitz in dieser Gemeinde referierten im bis auf, den letzten Platz gefüllten Pfarrsaal zu hochrelevanten Zukunftsthemen. Univ. Prof. Thomas Weisse (Limnologie Mondsee) referierte darüber "wie der Attersee funktioniert“ und Univ. Prof. Gerlind Weber, Expertin für Raumplanung und nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume (Wien) vermittelte ihre Expertise über „Bodenfraß ohne Ende? Nein, danke.“

Zum größten, österreichischen Binnensee, dem Attersee:

  • Zirka 46 Quadratkilometer Seefläche,
  • fast 4 Milliarden Kubikmeter Wasser,
  • maximale Tiefe: 170 Meter,
  • mit Sichttiefen bis zu 20 Meter der klarste See in Oberösterreich.


Auswirkungen des Klimawandels:
Österreichs Seen werden sich im Sommer bis 2050 um circa 2 Grad Celsius erwärmen. Die Folgen: Der See wird nich zwei Mal (im Herbst und Frühjahr), sondern nur noch ein Mal (im Frühjahr) durchmischt. Wenn weniger durchmischt wird, gelangt weniger Sauerstoff in die Tiefe. Thomas Weisse: „Der Attersee befindet sich in einem guten ökologischen Zustand mit ebenfalls sehr guter Wasserqualität.“

Prof. Weber kam zu folgenden Ergebnissen der Ist-Situation und den Konsequenzen: Österreich, Oberösterreich, das Salzkammergut, die Seengemeinden sind stark zersiedelt. In Österreich ist der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch an Boden mehr als 2 Mal so hoch wie in Deutschland, verursacht „durch das Bauen am falschen Platz“.
Zum Vergleich: Bayern ist wenig zersiedelt. In OÖ muß eine Umorientierung zum sorgfältigen Bodenverbrauch vollzogen werden. Trendumkehr bei Flächenfraß ist dringend geboten. Mehr quantitativer Bodenschutz ist notwendig, weil nur so nationale Ernährungssouveränität erreicht werden kann. Dieser Verlust sei in Österreich die größte Bedrohung vor Terrorismus, Cyberattacken und Migration.

Gerlind Weber: "Bodenschutz trägt auch zum Klimaschutz bei, hilft das Artensterben zu vermeiden, den Wasserhaushalt zu schonen, nicht das Landschaftsbild zu stören und ermöglicht Erbfreiheit für die nachkommende Generation der Landwirte.

R.H.

Veröffentlicht am 03.07.2019