Erklärung zur Radwegsituation

Am 24.3. berichtetete ML24, dass eine Beschwerde gegen das Projekt "Lückenschluss Radweg" eingebracht worden war. Daraufhin meldete sich Bernhard Widlroither um die Situation zu berichtigen, denn ...

(Beginn der Erklärung von Bernhard Widlroither)

Es wurde Einspruch gegen den Wasserrechtsbescheid BHVBWA-2020-527048/6-MP der BH Vöcklabruck eingereicht und NICHT gegen den Radweg!

  • Bei der Wasserrechtsverhandlung wurde der Bau eines Retentionsbeckens für die B154, für den Bereich Kreisverkehr Salzburg bis Autohaus Hafer, besprochen. Es wurde angegeben, dass eine Einleitung von Oberflächenwässern, im Ausmaß von 9,21/sec erfolgen wird. Es handelt sich hierbei bereits um eine grenzwertige Menge! Im Bescheid war dann allerdings eine Menge von 13,2 1/sec angegeben. Ist immerhin eine nicht besprochene Erhöhung von rund 43,5%.

    Die Einleitung sollte in den Moosbach erfolgen.

    Der Moosbach ist allerdings als Laichschongebiet für heimische Fischarten eingetragen. Da bei derartig hoher Einleitung die Jungfische, Wassertiere, Fischlaich, etc. einfach fortgeschwemmt werden, ist dagegen Einspruch erhoben worden. Woher dieses viele Wasser kommen soll, ist mir unklar, da die derzeitige Ableitung das Oberflächenwassers durch Versickerung im Straßengraben erfolgt und laut Einreichantrag vom Radweg keine nennenswerten Wässer zu erwarten sind. Deshalb ist auch zwischen Autobahnbrücke und SMS kein weiteres Becken notwendig. Kahlschlag am Moosbach 1Also hat es mit dem Radweg auch nichts zu tun.

  • Der Wald vor und nach der Autobahnbrücke bis zum Autohaus Ford ist als Wald mit der Zusatzwidmung (SS=Sonderwidmung Schutzgebiet) im Flächenwidmungsplan eingetragen. Das heißt, er ist als Naturschutzgebiet unter anderem auch für die Laichschonstätte, gewidmet. Dieser Wald wurde bis zum Kreisverkehr großzügig kahlgeschlagen ohne viel zu fragen!

  • Im Frühjahr 2020 gab es, wie bekannt, starke Überschwemmungen im Ortsgebiet von Mondsee. ueberflutung collageAußerdem gibt es nach wie vor starke Verklausungen im Moosbach, die damals angeschwemmt wurden. Ebenfalls bis heute vorhanden. Die Hauptursache für die Überschwemmung war das Einzugsgebiet des Moosbaches.
    Verklausung bernhardWenn also noch mehr Wasser eingeleitet wird, eventuell auch noch eine Verklausung bricht, dann wird beim nächsten Mal das Wasser, welches durch einen Tunnel unter Mondsee durchfließen soll, keinen Platz mehr haben und über die Steinerbachstraße in Richtung Raika fließen!

    Es wurden von mir Fotos gemacht und Hochwasser Aufraumarbeitendem Bürgermeister Wendtner sowie den Verantwortlichen der Wildbachverbauung, Dipl. Ing. Linko, vorgelegt. Es wurde damals eine Soforthilfe und umgehende Reparatur der Schäden versprochen. Sowie Maßnahmen gegen das Hochwasser, um die bachabwärts liegenden Bewohner zu schützen.

Bis heute ist allerdings nichts passiert.

Das Ganze hat mit dem Radweg nur insofern etwas zu tun, da der Bau vom Becken und Weg gemeinsam günstiger kommt. Aber gebaut werden kann ohne Becken auch.

Es hört sich halt besser an, wenn man sagt, es wurde gegen den Radweg Einspruch erhoben als: Es wurde gegen ein Retentionsbecken Einspruch erhoben, welches in ein Laichschongebiet eingeleitet werden soll, mit 13,2 1/sec. und für welches ein Naturschutzgebiet kahlgeschlagen wurde.

Das in Mondsee die Säge sehr locker sitzt, haben wir vor ca. 2 Jahren auch beim Putzbach zwischen Schlösslsiedlung und Steinfeldsiedlung gesehen. Dort wurde eine Waldpflege (Ausschneiden der kaputten Bäume) seitens der BH Vöcklabruck genehmigt. Stattgefunden hat ebenfalls ein Kahlschlag auf fast 200 m Länge!

Liebe Grüße
Bernhard Widlroither

Veröffentlicht am 02.04.2021