Ein Mann - 60 Mitarbeiter - ein Bauunternehmen

Der Erfolg eines Unternehmens hängt naturgemäß von vielen Faktoren ab. Im Falle der Jakob Ebner Bau GmbH ist er jedenfalls in einer Mischung aus traditionellen Werten und innovativen Ideen begründet.

Spatenstich EbnerBau 35JahreFeier19 KarinLohbergerPhotography Im Juni 2019 wurde das 35jährige Bestandsjubiläum gemeinsam mit Familie, Kunden und Freunden gefeiert und gleichzeitig auch der Spatenstich für den Bau des neuen Firmengebäudes in St. Lorenz gesetzt.

In der Zwischenzeit wurde geplant, geformt, eingereicht, begangen und gewartet.

Die Gesundheitskrise führte zwar zu leichten Verzögerungen im Genehmigungsverfahren, die Polier- und Detailplanung lief aber hochmotiviert weiter. Gut Ding will Weile haben - und Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

Nun ist er da, der positive Baubescheid und der Grundstein des neuen Firmengebäudes kann gesetzt werden. Warum er sich denn das überhaupt noch antue, wird Inhaber und Geschäftsführer Baumeister Toni Ebner oft gefragt, hat er doch den 50er schon hinter sich gelassen.

Die Entscheidung zum Neubau aber liegt schon länger zurück und ist auch dringend notwendig. Denn wo am derzeitigen Standort einst noch mehrere Gewerbebetriebe das Landschaftsbild rund um das Firmengelände und den Bauhof prägten, befinden sich jetzt Wohnungen und Yachtclubs, die Möglichkeit einer Erweiterung des Firmengeländes besteht daher so nicht mehr.

„Wir platzen aus allen Nähten und das obwohl Büro und Bauhof-Areal bereits mehrmals adaptiert wurden, aber nun sind wir einfach schon seit Jahren an unseren Grenzen. Das Umfeld hat sich einfach stark verändert und wir haben am derzeitigen Standort tatsächlich keinen Platz mehr. Deshalb wird es Zeit für den nächsten großen Schritt!“ so Toni Ebner.

Die Zukunft des Unternehmens - Bauen 2.0
0023EbnerBau 35JahreFeier19 KarinLohbergerPhotography Was nun folgt ist ein großer Schritt in eine
spannende Zukunft! Zum einen die Weiterentwicklung des Unternehmens und zum anderen die der Führungspersönlichkeit.
2018 hat Toni Ebner mit seinem MBA-Studium begonnen und sich im Zuge dessen noch intensiver mit der Branche, den Mitarbeitern und auch sich selbst auseinandergesetzt.

„Ebner Bau 2030“
so lautet Toni’s Arbeitstitel,
unter dem er künftige Entwicklungen abbildet.
Wichtig für ihn dabei:
Die Stärken des Unternehmens zu etablieren und schwächer ausgebildete Geschäftsfelder zu hinterfragen.. So durchleuchtet er von Grund auf seine Firma. Dazu zählen für ihn vor allem die Mitarbeiter und die werden für’s Projekt „Ebner Bau 2030“ allesamt persönlich zuhause besucht.

„Niemand kennt die eigene Abteilung so gut wie die Abteilungsleiter und niemand die Baustellen so gut wie die Arbeiter. Darum nehme ich mir Zeit mit all meinen 60 Mitarbeitern und Kollegen einzeln zu sprechen und darüber zu reden, wo Verbesserungspotenzial besteht“, so der MBA-Anwärter. Bis August hat er da noch einige Abende voller Informationen, intensiver Gespräche, aber auch des Besser-Kennenlernens seiner Mannschaft vor sich.

Das Bauwesen damals und heute
Heutzutage gehe es in der Branche meist nur noch um billiger, schneller und effizienter. „Mir sind andere Aspekte wichtiger. Ich bin der Überzeugung, dass man nicht unendlich wachsen kann oder muss. Klar, wir bauen neu und schaffen uns mehr Platz, aber der Standort St. Lorenz bleibt - das ist unser Fundament! Unsere Vergangenheit hat gezeigt, dass wir zwar bis zur Mitarbeiteranzahl von 60 - 65 Maurern und Zimmerleuten gewachsen sind und es sich dort eingependelt hat, aber darüber wollen wir auch nicht hinaus.“

Toni sieht Wachstum eher in Richtung Qualität als Quantität. „Wir erleben einen Generationssprung in der Branche. Jene Mitarbeiter, die noch die alten Bau- und Holzbautechniken in reiner Handwerksarbeit beherrschen, stehen vor der absehbaren Pension. Dieses Wissen sollte tunlichst erhalten bleiben und an die Jungen weitergegeben werden. Auch dafür wird es Platz im neuen Firmengebäude geben.“

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Regionale Ressourcen - einen Schritt zurück treten, um einer besseren Zukunft entgegen zu blicken
Seit jeher arbeitet Ebner Bau mit klassischen Materialien. „Der Ziegel- und auch der Holzbau haben beide ihre Berechtigung. Gerade die Kombination aus beidem als Hybridbauweise halte ich für sinnvoller als eine militante Konkurrenz zweier hervorragender Baustoffe“

Um Qualität zu liefern oder sogar zu steigern müsse das Rad nicht neu erfunden werden, denn schon vor mehr als 30 Jahren wurde exzellent und gut gebaut. „Man sollte eher einen Schritt zurück gehen, um einer besseren Zukunft entgegen zu blicken.“ Das bedeutet vorhandene Ressourcen aus der Region nutzen, wie zum Beispiel den gebrannten, roten Ziegelstein. Dieser ist gerade zu prädestiniert für Oberösterreich, da Lager und Brennöfen regional vorhanden sind und lange Lieferwege somit vermieden werden. So kann Ebner Bau wirklich nachhaltig, im Sinne von kurzen Wegen, bauen. „Mein Ansatz ist, die schon damals großartigen Kenntnisse mit heutigen Mitteln, Technologien und Möglichkeiten zu verbinden um so ideale, gesunde und kostengünstige Gebäude zu errichten.“

Durch und durch Bauunternehmer
AntonEbner EbnerBauBerichtAuf die Frage ob er sich ein Leben mit weniger Arbeit oder weniger Verantwortung vorstellen könnte - grinst Toni: „Natürlich wäre es einfacher „nur mehr“ zu planen, aber wenn bei mir morgens kein Baustellengeruch in der Luft liegt, kein Trubel am Bauhof herrscht oder kein Lastwagen vor dem Bürofenster vorbeifährt, ist das für mich nicht das, was ich unter einem Bauunternehmen verstehe.“

Ein rein delegierender Baumeister zu sein, käme für ihn nicht in Frage!

„Meine Mitarbeiter auf dem Bauhof zu sehen, wie sie Projekte vorbereiten, die Partien sich gemeinsam auf dem Weg zu den Baustellen begeben oder einfach nur Material kommissioniert wird - das ist es, wo mir als Bauunternehmer das Herz aufgeht.“

Veröffentlicht am 19.06.2020